Paralleluniversen und Live-Kunst im feinkunst e.V.
Die Lange Nacht der Museen 2025 in Hannover war mehr als nur ein Event – sie war eine sinnliche Reise durch Räume, Realitäten und Rhythmen. Im Mittelpunkt vieler Gespräche stand die fesselnde Ausstellung „Paralleluniversen“ von Johanna Smiatek, präsentiert im feinkunst e.V. in der Roscherstraße, unserer dritten Station an diesem Abend. Wer diese Ausstellung betrat, verließ für einen Moment das Alltägliche und begab sich in ein visuelles und klangliches Universum der besonderen Art.

Das Konzept von „Paralleluniversen“ – Eine künstlerische Annäherung

Die Künstlerin Johanna Smiatek beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem Verhältnis von Wahrnehmung, Raum und Zeit. In der Ausstellung „Paralleluniversen“ visualisierte sie mit kinetischen Objekten und audiovisuellen Installationen die Idee, dass wir gleichzeitig in mehreren Realitäten leben könnten. Besucher fanden sich in einem Spiel aus Bewegung, Licht und Klang wieder, das zum Nachdenken anregte und neue Perspektiven eröffnete.

Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt des bisherigen Werks der Künstlerin. Ihre Formsprache bedient sich oft bekannter Gegenstände des alltäglichen Lebens, deren Funktionsweisen übertrieben oder ad absurdum geführt werden.

Die Galerie Feinkunst e.V. als Veranstaltungsort

Die Galerie feinkunst e.V. liegt versteckt im Herzen Hannovers, doch zur Museumsnacht wurde sie zum Magneten für Kunstliebhaber. Der denkmalgeschützte Bau mit seinem charmanten Innenhof und den lichtdurchfluteten Räumen bot einen perfekten Rahmen für die avantgardistische Ausstellung. Besonders beeindruckend war, wie die Räumlichkeiten selbst Teil des künstlerischen Konzepts wurden.

Neben Kunst und Musik spielte auch das leibliche Wohl eine wichtige Rolle. Lokale Caterer boten vegane Snacks, hausgemachte Limonaden und regionale Weine an. Die lockere Atmosphäre im Hof lud zum Verweilen, Austauschen und Genießen ein – ein Treffpunkt für alle Generationen. Wir hatten eine kurze Pause in einem Restaurant eingelegt und da die Zeit dann doch schneller voranschreitet, als einem lieb ist, hatten wir keine Zeit, dies tolle Ambiente dort länger zu genießen.

Highlights der Ausstellung

Zentraler Höhepunkt war das halbstündige Begleitprogramm „Walk with Melody“, bei dem zu zwei Zeitpunkten eine Aktion mit der kinetischen Kunst unter Einbeziehung des Publikums stattfanden und die Künstlerin zu ihren Werken befragt werden konnte. Wir kamen leider knapp zum Ende der zweiten Aktion. Es wurden jedoch noch andere Kunstwerke zwischendurch aktiviert.

In der Pressemitteilung zur Ausstellung heißt es:

Johanna Smiateks Werk irritiert. Sie thematisiert die Welt des schönen Scheins oder anderer Vorlieben und bezieht sich in ihren Arbeiten auf alltägliche Gegenstände, verändert diese aber auf behutsame Weise.

Ich bin offensichtlich schwer zu irritieren, allerdings entdeckte ich Popkultur-Referenzen in dem Objekt Melodymap – wer von Euch erkennt es? Vielleicht liegt es auch an Jahren Musikunterricht, dass eine Reihe parallel geschalteter Metronome des Kunstwerk TikTakTikTok mich nicht aus der Ruhe bringen. Und das Kunstwerk Wahrheit, ein schwarzer Samtsockel mit Glaskuppel und scheinbar nichts darin trifft zum einen genau meinen Humor, ist jedoch auch herrlich philosophisch.

Paralleluniversen
"Melodymat", "Melodymap", Johanna Smiatek, 2019/2020

Musik trifft Kunst – Livemusik mit OxyJazz

Der Innenhof der Galerie verwandelte sich am Abend in eine Jazz-Lounge unter freiem Himmel. Die Band Oxana Voytenko & OxyJazz verzauberte die Gäste mit improvisierten Stücken und rhythmischer Tiefe. Die Musik harmonierte perfekt mit dem künstlerischen Ambiente und unterstrich die Leichtigkeit und Offenheit des Abends.

Die Ausstellung ist noch bis zum 13.07.2025 kostenlos zu sehen.

📍feinkunst e.V., Roscherstraße 5, 30161 Hannover Öffnungszeiten und weitere Infos auf der offiziellen Website.

Leider blieb uns auch dafür wenig Zeit, denn wir wollten noch zu einer vierten und letzten Station, von der ich im fünften und letzten Artikel berichten werde. Wart ihr auf der Langen Nacht der Museen? Wie hat es Euch gefallen, wart ihr vielleicht auch im feinkunst e.V.? Schreibt es mir gern in die Kommentare.

Künstlerischen Gruß,

Sabrina

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