Sonderausstellungen im Landesmuseum Hannover – Erlebnisse aus der Langen Nacht der Museen 2025
Die Lange Nacht der Museen 2025 in Hannover war ein voller Erfolg. Ich habe in vorhergien Artikeln schon über den allgemeinen Ablauf sowie unsere erste Station auf der Reise berichtet.
Unser zweiter Anlaufpunkt an diesem Abend waren die Sonderausstellungen im Landesmuseum Hannover, das mit zwei sehr unterschiedlichen, aber gleichermaßen eindrucksvollen Ausstellungen ordentlich abgeliefert hat. In diesem Blogartikel nehme ich euch mit in die Sonderausstellungen „Grundwasser lebt!“ und „Frauenbilder“ – zwei Themenwelten, die überraschend tief gehen.
Grundwasser lebt! – Unsichtbares sichtbar gemacht
Eine Ausstellung, die unter die Oberfläche geht
Die erste der zwei Sonderausstellungen im Landesmuseum Hannover „Grundwasser lebt!“ überrascht nicht nur mit spannenden Fakten, sondern auch mit einer starken visuellen Gestaltung. Hier dreht sich alles um das oft übersehene Lebenselixier unserer Erde: Grundwasser. Was zunächst trocken klingt (kleines Wortspiel), entpuppt sich schnell als faszinierende Reise in verborgene Ökosysteme. Highlight war für meine Freundin und mich der Mini Escape Room in der Ausstellung. Erst waren wir uns nicht ganz so sicher, ob es ein Hinterzimmer des Museums ist, der vergessen wurde, durch Aufsteller abzuteilen.
Wir waren dann jedoch relativ schnell in unserem Element und als alte Escape-Room-Hasen sehr schnell mit der Aufgabe durch: Der Raum stellt ein Büro der städtischen Wasserversorgung für Hannover dar und auf dem Schreibtisch kann per Computer eine Sprachnachricht abgehört werden. Die Trinkwasserversorgung für einen Stadtteil droht unterbrochen zu werden, um dies zu verhindern, müssen die Sicherungen in einem Sicherungskasten wieder reingedreht werden – dieser ist nur leider mit einem Pin-Code gesichert, den es herauszufinden gilt.

Wissenschaft trifft Kunst
Multimediale Installationen, 3D-Modelle und interaktive Stationen vermitteln, wie komplex und empfindlich unsere Grundwassersysteme sind. Besonders hervorzuheben: die künstlerische Umsetzung, die nicht nur informiert, sondern überall auch auf Interaktion setzt. Diese Ausstellung hat definitiv das Potenzial, Bewusstsein zu schaffen – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit ästhetischer Wucht.

Frauenbilder – Zwischen Klischee und Realität
Eine feministische Zeitreise
„Frauenbilder“ wirft einen kritischen und zugleich inspirierenden Blick auf die Darstellung von Frauen in Kunst, Gesellschaft und Medien und das von der Antike bis zur Gegenwart. Die Ausstellung deckt auf, wie sich Frauenrollen im Wandel der Zeit verändert haben und wie sich gesellschaftliche Erwartungen in Portraits und Fotografien widerspiegeln.
Perspektivenwechsel garantiert
Hier trifft klassische Kunst auf zeitgenössische Stimmen. Besonders eindrucksvoll ist die Gegenüberstellung historischer Darstellungen mit aktuellen künstlerischen Positionen von Frauen. Die Ausstellung ist nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein starker Denkanstoß in Sachen Gleichstellung und Sichtbarkeit.
Während der Langen Nacht der Museen wurden stündlich Führungen mit der Künstlerin Julia Krahn, deren moderne Werke im Rahmen dieser Ausstellung gezeigt werden. Leider kamen wir genau zum Ende einer Führung an und haben daher die spannenden Erläuterungen verpasst. Im Landesmuseum gab es für diese Führungen Audio Guides, also kleine Geräte mit Kopfhörer. Diese waren jedoch leider nur exklusiv für die Führungen.
Für die restliche Zeit gab es die Möglichkeit, einen QR-Code zu scannen und sich die Erklärungen per Handy abspielen zu lassen. Da wir beide damit nicht gerechnet hatten, waren wir nicht mit Kopfhörern ausgestattet und fanden es recht unpassend, die Texte laut vom Smartphone vorlesen zu lassen.

Zwei Sonderausstellungen im Landesmuseum Hannover, die nachhallen
Die beiden Ausstellungen könnten unterschiedlicher kaum sein – und genau das macht ihren Reiz aus. „Grundwasser lebt!“ sensibilisiert für ein unsichtbares, aber lebenswichtiges Thema, während „Frauenbilder“ Fragen stellt, die wir uns als Gesellschaft immer wieder neu beantworten müssen.
Wer die Lange Nacht der Museen verpasst hat, sollte sich definitiv noch einen Besuch im Landesmuseum Hannover gönnen. Derzeit laufen beide Ausstellungen noch. Frauenbilder ist bis zum 17.08.2025 und Grundwasser lebt bis zum 14.09.2025 zu sehen. Beide Ausstellungen lohnen sich definitiv.
Wie ist Eure Meinung zu den Sonderausstellungen im Landesmuseum Hannover? Habt ihr vielleicht selbst schon „Grundwasser lebt!“ oder „Frauenbilder“ besucht oder steht ein Besuch noch auf eurer Liste? Interessiert ihr euch eher für naturwissenschaftliche Themen oder spricht euch Kunst mit gesellschaftlichem Tiefgang mehr an? Ich bin gespannt auf Eure Eindrücke und Gedanken! Schreibt sie mir gern in die Kommentare!
Künstlerischen Gruß,
Sabrina
Tipp für Besucher:
Das Landesmuseum Hannover bietet regelmäßig spannende Sonderausstellungen mit starkem Bildungsanspruch und künstlerischer Tiefe. Wer Natur, Geschichte und Gesellschaft mit anderen Augen sehen will, ist hier richtig.